Der Smaragdenregen by Jurij Kusnezow

Der Smaragdenregen by Jurij Kusnezow

Autor:Jurij Kusnezow [Kusnezow, Jurij]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783928885751
Herausgeber: Leiv Buchhandels- und Verlagsanstalt
veröffentlicht: 2013-11-02T04:00:00+00:00


Ilsor spürte den Blick des Jungen und sagte:

»Das bedeutet auch für dich die Freiheit, Chris Tall!«

Die beiden wären am liebsten aus ihrem Schacht geklettert und zu Kau-Ruck gelaufen, wenn sie es nur allein geschafft hätten!

Der Pilot aber begann den Menviten die Wahrheit zu berichten. Er erzählte von der Belliora und dem Zauberland, von dem tapferen Jungen Christopher Tall, der mit den Ranwischen sprechen konnte, und von den Arsaken, die durch Hypnose in Sklaverei gehalten wurden.

Kau-Ruck riskierte damit viel, doch zu seiner großen Erleichterung verstanden ihn seine Landsleute. Das Eis in ihren Herzen wurde durch den Smaragdenregen zum Schmelzen gebracht. Sie schämten sich nun für sich und für das Volk der Menviten. Sie gelobten, sich fortan der Natur und ihren Geschöpfen gegenüber vernünftig zu verhalten. Nicht nur auf ihrem eigenen Planeten, sondern auch im Kosmos wollten sie Frieden halten.

Der Pilot ging mit einigen Menviten zu dem Brunnenschacht, um erst einmal Ilsor und dem Jungen ins Freie zu helfen. Die Begrüßung war sehr herzlich, die Ranwische aber, die sofort merkten, daß ihnen niemand mehr nach dem Leben trachtete, schlossen sich der allgemeinen Freude mit vehementen Purzelbäumen an, was ein lautes Gelächter hervorrief.

Nur einer der Polizisten ließ sich von der Freude nicht anstecken. Lautlos wie eine Eidechse kroch er im Sand davon. Er hatte es eilig, in die Stadt zu kommen, wo er dem Obersten Gebieter von dieser noch nie dagewesenen Verschwörung berichten wollte. Er hoffte auf eine hohe Belohnung.

Doch wir wissen ja, daß es nichts gab, was den Augen und Ohren der Puschel verborgen blieb. Sie hatten den Menviten natürlich bemerkt und dem Jungen seine Flucht mitgeteilt. Chris, aufs höchste erschrocken, unterrichtete Ilsor und Kau-Ruck davon.

»Keine Bange«, beruhigte ihn der Pilot, »er kann nichts mehr ausrichten. In der Stadt passiert jetzt dasselbe wie hier. Gewiß ist es möglich, daß ein paar besonders böswillige und habgierige Leute wie Tich Zer, Tin Arg oder Guan-Lo vom Smaragdenregen nicht berührt werden. Doch wenn ihre Herzen hart bleiben, beweist das nur, wie krank sie sind. Wir werden sie für ihre Untaten weder verfolgen noch bestrafen, sondern sie heilen. Noch vor kurzer Zeit waren wir ja kaum besser als sie. Wir errichten auf der Rameria eine Smaragdenstadt, in der sich die Einwohner Tag und Nacht unter dem Einfluß der heilsamen Strahlung befinden. Hier sollen vor allem solche noch der Gier und Bosheit verfallenen Menschen angesiedelt werden. Vielleicht gelingt es uns, sie im Laufe der Jahre zu bessern. Wenn sie die Stadt verlassen wollen, erhalten sie Brillen mit Smaragdengläsern, damit sie künftig gar nicht erst auf den Gedanken kommen, die Arsaken zu hypnotisieren.«

»Großartig«, rief Chris, »das wird dann eine Smaragdenstadt im umgekehrten Sinne! Sie wird nicht errichtet, um die Menschen zu täuschen, wie das der Große Goodwin im Zauberland getan hat, sondern zum Nutzen derer, die darin leben. Von dieser Stadt werde ich unbedingt erzählen, wenn ich wieder zu Hause bin…«

Der Junge hielt jäh inne. Ihm fiel ein, daß er es erst einmal schaffen mußte, auf die Erde zurückzukehren! Und wenn er nicht, wie vereinbart, bis morgen wieder



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